9. 4. 2024

Megatrend Gender Shift – Diversität als Normalität?

In Bezug auf die Rollen der Geschlechter sind die Standpunkte und Einstellungen teilweise verhärtet: Während Traditionalisten ausschließlich zwei Geschlechter als biologische Identität festschreiben, sehen andere eine etablierte Gleichbehandlung und einige haben die unmittelbare soziale Bedeutung der Kategorie Geschlecht bereits überwunden.

Es steht außer Frage, dass Geschlechterrollen besonders für Personen, die nicht männlich identifiziert sind, zunehmend ihre soziale und identitätsstiftende Relevanz verlieren. Frauen drängen immer erfolgreicher in bisher von Männern dominierte Bereiche vor, Verhaltensmuster von „toxischer Männlichkeit“ werden öffentlich kritisiert und mit Sanktionen belegt, wodurch sie an Bedeutung verlieren. Das Bewusstsein für die Funktionsweise patriarchaler Macht- und Gewaltstrukturen und der Wert von Vielfalt ist dadurch sichtbar geworden und wird gleichzeitig durch zivilgesellschaftliche Bewegungen und Proteste – in beide Richtungen (z.B. MeeToo vs. Incels) – weiter befeuert. Doch diese Debatte wird nicht von allen gleich intensiv geführt und es scheint vor allem das Denken und Handeln von jungen Frauen zu sein, welches die öffentliche Wahrnehmung von Geschlecht beeinflusst.

Die Diskutant:innen

Eunike Zobel

Als Projektleiter*in und Berater*in gestaltet Eunike seit 16 Jahren die Bildungsarbeit des Vereins und arbeitet seit 2023 im Projekt „Qu(e)er durch Sachsen“ mobile Beratung des different people e.V mit, beides für die Regionen Vogtland, Erzgebirge, Zwickau und Mittelsachsen. Sie bietet Unterstützung, Aufklärung und Beratung zu Fragen rund um sexuelle Orientierungen, geschlechtliche Identitäten sowie queere Lebensrealitäten. Different people e.V., anerkannter freier Träger der Jugendhilfe, hat es sich zum Ziel gesetzt, in Zusammenarbeit mit vielen Engagierten die Akzeptanz LSBTTIAQ*-Lebensrealitäten zu fördern, Vorurteilen entgegenzuwirken und Diskriminierung abzubauen – und wird u.A. durch das Landesprogramm ‚Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz‘ und die Richtlinie Chancengleichheit gefördert.

Pauline Seuß

Die Kulturwissenschaftlerin und Sozialanthropologin ist seit fünf Jahren Workshopleiterin in der politischen Bildungsarbeit sowie Autorin für die Themen Feminismus und Gender. Die Gruppen, mit denen sie zusammenarbeitet, sind divers: Ob geschlechtssensible Arbeit mit Kindern in Wohngruppen, jugendliche Schulklassen, Studierende und Lehrende an Universitäten und Hochschulen, politische Organisationen oder langzeitarbeitslose Personen im Rahmen von Jobcenter-Maßnahmen. Seit 2020 ist sie Podcast-Moderatorin im Podcats „VomensBar digitale“, die FLINTA* eine Bühne für ihre Themen, Projekte, Kunst usw. bieten möchte.

Prof. Dr. Simon Moses Schleimer

Ist seit 2023 Professor für Soziale Arbeit und Migration an der Hochschule Mittweida. Er studierte Germanistik und Geografie für das gymnasiale Lehramt und promovierte am Fachbereich Erziehungswissenschaft der Philipps-Universität Marburg. Anschließend war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten in Leipzig und Erlangen-Nürnberg sowie als Projektmanager bei der Deutschen Schulakademie und der Robert Bosch Stiftung tätig. Für Lehr- und Forschungsaufenthalte war er im Irak, in Israel und Malaysia. In seiner Lehr- und Forschungspraxis beschäftigt er sich u.a. mit diversitätsbewusster Sozialarbeit in der Migrationsgesellschaft und der Bedeutung von Bildung in Bezug auf Remigration und Transmigration im Jugend- und jungen Erwachsenenalter.

Die Moderatorin

Prof.in Dr.in Patricia Kröber

Ist seit 2017 Professorin für Sozialpädagogik und Beratung an der Fakultät Soziale Arbeit der Hochschule Mittweida.

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